Helvetia muss noch lauter rufen

Am 22. Oktober 2023 wählt Zug ihre National- & Ständeräte. 42,5 Prozent der Kandidierenden für die drei Zuger Nationalratssitze sind Frauen. Das sind weniger als vor vier Jahren. Dafür wird mehr als die Hälfte der Listen von Frauen angeführt. Die Frauenzentrale Zug ruft zusammen mit «Helvetia ruft! Zug» dazu auf, gezielt chancenreiche Frauen zu wählen.

Die Frauenzentrale Zug und alliance F engagieren sich mit «Helvetia ruft! Zug»

Regierungen und Parlamente, die mehrheitlich aus Männern bestehen, repräsentieren unsere Bevölkerung ungenügend. Doch dies ist der Anspruch unserer Demokratie - die Bevölkerung soll sich in den Parlamenten und Regierungen wiedererkennen und repräsentiert fühlen.
Dafür engagieren wir uns!

Prozentual weniger Kandidatinnen, dafür gute Listenplätze

 

42,5 Prozent der Kandidierenden für die drei Zuger Nationalratssitze sind Frauen. Das sind weniger als vor vier Jahren. Dafür wird mehr als die Hälfte der Listen von Frauen angeführt.

 

Drei Sitze stehen dem Kanton Zug in der grossen Kammer zu. Alle Bisherigen treten nochmals an. Trotzdem wollen 99 Zugerinnen und Zuger im Oktober in den Nationalrat, so viele wie noch nie. 2019 waren es total 75 Kandidierende gewesen. Mit 49,3 Prozent wies Zug damals von allen Kantonen den höchsten Anteil an kandidierenden Frauen auf. 37 Kandidatinnen standen 38 Kandidaten gegenüber. Dieses Jahr beteiligen sich zwar mehr Zugerinnen an den Nationalratswahlen, trotzdem sinkt der Frauenanteil mit 43 Kandidatinnen und 56 Kandidaten auf 42,5 Prozent. «Das ist bedauerlich», sagt Heidi Hauenstein-Ringger, Präsidentin der Frauenzentrale Zug. «Solange weniger Frauen als Männer kandidieren, bleiben Frauen in politischen Gremien untervertreten. Untersuchungen zeigen, dass das Fehlen von Frauen, die sich für ein Amt zur Verfügung stellen, mitunter eine der grössten Hürden auf dem Weg zu einer ausgeglicheneren Geschlechtervertretung in der Politik ist.»  

 

Hoher Frauenanteil bei Grünen, SP und GLP  

Der Blick auf die Wahllisten zeigt: Immer mehr Parteien arbeiten aktiv daran, dass Frauen dort angemessen vertreten sind. Hauenstein: «Das ist ein positiver Schritt in Richtung Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion in der politischen Arena.» Am meisten Frauen schicken dieses Jahr die Alternativen – die Grünen ins Rennen: Auf ihren sieben Listen sind insgesamt 13 Frauen zu finden. SP (4 Listen) und GLP (5 Listen) haben je sechs Frauen am Start, Die Mitte (4 Listen) und SVP (6 Listen) je fünf. Auf den drei Listen der FDP und auf der Liste des Zuger Gewerkschaftsbund sind je zwei Frauen zu finden. Je eine Kandidatin steigen für aufrecht-zug, CSP, EVP und PARAT (alle je eine Liste) ins Rennen.

Insgesamt 34 Wahllisten wurden auf der Zuger Staatskanzlei eingereicht, 15 weisen einen Frauenanteil von mehr als 50 Prozent auf. Auch hier gehen die Alternativen – die Grünen, SP, GLP und der Zuger Gewerkschaftsbund mit gutem Beispiel voran. Auf sechs Listen fehlen weibliche Kandidierende gänzlich, so auf drei von sechs SVP-Listen, auf der Liste der Jungfreisinnigen, auf der Nebenliste SP Jungs sowie auf einer von vier GLP-Nebenlisten.

 

Zusammenhang zwischen Listenplatz und Wahlerfolg

Zur Freude von Hauenstein befindet sich auf 21 der 34 Wahllisten eine Frau auf dem ersten Listenplatz. «Damit werden mehr als 60 Prozent aller Listen von einer Frau angeführt», rechnet sie vor. «Das ist wichtig. Im Gegensatz zu Männern müssen Frauen nämlich möglichst weit vorne auf der Liste stehen, damit sie gewählt werden. Eine schweizweite Auswertung der Wahlen 2019 hat gezeigt, dass viele Männer auch noch vom fünften oder sogar noch tieferen Listenplatz aus gewählt wurden. Für Frauen ist das ein Ding der Unmöglichkeit.»  

Die Alternativen – die Grünen betreiben mit Abstand am konsequentesten Frauenförderung: Sie haben den ersten Listenplatz auf all ihren sieben Listen einer Frau zugesprochen. Die bisherige Nationalrätin Manuela Weichelt führt die Hauptliste an. Die GLP hat auf vier ihrer insgesamt fünf Listen eine Frau auf den vordersten Platz gesetzt, die SP auf drei ihrer vier Listen. Die SVP führt auf der Hälfte ihrer sechs Listen eine Frau zuoberst auf, die FDP auf einer von total drei Listen. aufrecht-zug, EVP und der Zuger Gewerkschaftsbund haben den ersten Listenplatz auf ihrer jeweils einzigen Liste ebenfalls einer Frau überlassen. Bei Die Mitte, CSP und PARAT stehen ausnahmslos Männer an der Spitze der Listen. Die Hauptliste von Die Mitte wird vom Bisherigen Gerhard Pfister angeführt, jene der SVP vom Bisherigen Thomas Aeschi.

 

Noch nie eine Frau im Ständerat

Im Ständerat sind die Frauen seit jeher schlechter vertreten als im Nationalrat. Aktuell ist dort gerade mal jedes vierte Mitglied weiblich. Der Kanton Zug gehört zu jenen sieben Kantonen, die in der kleinen Kammer noch nie von einer Frau vertreten wurde. Dieses Jahr kandidieren insgesamt neun Personen für einen der beiden Ständeratssitze, zwei davon sind Frauen. Der Frauenanteil im Feld der Kandidierenden beträgt damit rund 22 Prozent. Die beiden Kandidatinnen treten gegen die beiden Bisherigen Peter Hegglin (Die Mitte) und Matthias Michel (FDP) an. Es sind dies Manuela Weichelt, die vor vier Jahren als erste Zuger Frau die Wahl in den Nationalrat geschafft hatte, und Kim Leandra Weber, die von der GLP ins Rennen geschickt wird.

 

Frauenzentrale Zug

Diese zwei Frauen wollen ins Stöckli 

Die bisherige Zuger Grünen-Nationalrätin Manuela Weichelt steigt mit einer Doppelkandidatur ins Rennen, Kim Leandra Weber, GLP, hat ebenfalls Ambitionen auf einen Sitz im Ständerat.

Manuela Weichelt

Bildnachweis: Margeritha Delussu

Kim Leandra Weber

Bildnachweis: zvg

Für eine ausgewogenere politische Landschaft

Frauen sind in der nationalen Politik noch immer unterrepräsentiert. Die Frauenzentrale Zug ruft deshalb – wie schon im vergangenen Jahr anlässlich der kantonalen Gesamterneuerungswahlen – Wählerinnen und Wähler unter dem Motto «Helvetia ruft! Zug» dazu auf, bei den eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober gezielt chancenreiche Frauen zu wählen. «Frauen sind eine Hälfte der Bevölkerung und ihre Interessen und Meinungen sollten in politischen Entscheidungsprozessen daher angemessen vertreten sein», erklärt Präsidentin Heidi Hauenstein-Ringger. Frauen bringen unterschiedliche Erfahrungen und Sichtweisen in die Politik ein, die sich von denjenigen der Männer abheben. Ausserdem messen Frauen gewissen Anliegen eine grössere Bedeutung zu als Männer. Hauenstein: «Eine ausgewogene Geschlechtervertretung sorgt für vielfältigere und umfassendere politische Entscheidungsprozesse und trägt dazu bei, dass Frauenanliegen den Weg in die politische Agenda finden.»

Noch immer gehen Frauen weniger oft an die Urne als Männer. Bei den eidgenössischen Wahlen 2019 betrug der Gender Gap acht Prozent. 

#frauenandieurne 

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Nachfolgend ein Rückblick in die Kampagne der Gesamterneuerungswahlen 2022

Unsere Kampagne 2022
Für mehr Vielfalt in der Politik! 

Die Auswahl an kompetenten Kandidatinnen war enorm - wir unterstützten SIE! 

Kandidatinnen Gesamterneuerungswahlen 2022

Helvetia ruft! ZUG - für mehr Vielfalt in der Politik

 

Dieses Video hat die Frauenzentrale Zug in Zusammenarbeit mit alliance f realisiert. Produziert wurde das Video von Dalia Bohn Photography.

Die Vertreterinnen 2022 aus den Parteien mit unserer Präsidentin

v.l.n.r.: Esther Haas, Virginia Köpfli, Mirjam Arnold-Herrmann, Claudia Benninger Brun, Heidi Hauenstein-Ringger    

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